Nationaler Aktivismus und gruppeninterne gesellschaftliche Veränderungen bei Nichtukrainern
Dieses Arbeitspaket soll einen Überblick über die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen verschaffen, die von Nichtukrainern gegründet wurden. So lässt sich rekonstruieren, wie Nichtukrainer die neuen Normen und Möglichkeiten der nationalen Selbstbestimmung nutzten, um eine größere kulturelle und soziale Emanzipation zu erzielen. Wir dekonstruieren dabei Nichtukrainer als homogene Gruppen, denn die Revolution bedeute auch einen radikalen sozialen und kulturellen Wandel innerhalb der Gruppe. Es gab keinen Konsens darüber, wie die nationale Kultur, die sozialen Hierarchien oder die Geschlechterverhältnisse in Zukunft aussehen sollten. Schließlich analysieren wir die Herausforderungen, mit denen nichtukrainische nationale Eliten konfrontiert waren, als sie unpolitische Massen für ein nationales Kollektiv mobilisieren wollten.
Die wichtigsten Forschungsfragen dieses Arbeitspakets lauten: In welchen Verbänden und Institutionen organisierten sich Nichtukrainer und für welche politischen, kulturellen und sozioökonomischen Ziele setzten sie sich ein? Welche Kontinuitäten und Brüche lassen sich vor und nach der Revolution feststellen? Welche Konflikte traten innerhalb der Gruppe auf?